In der Missionsakademie leben wir die Vielfalt von Pfingsten mitten in Hamburg: Ob sie aus China, Ghana, Indonesien, Indien, Kolumbien, Tansania oder den Philippinen kommen, alle Stipendiat*innen bringen ein eigenes Verständnis von Christentum und Glaube in die Begegnungen hier in Deutschland mit ein. Ob lutherisch, methodistisch, charismatisch, reformiert oder überkonfessionell, wir erleben die Vielfalt der Traditionen nicht als trennend, sondern als bereichernd. Wer sich auf die Weltsicht und das Glaubensverständnis von Menschen aus anderen Kulturen einlässt, wird gewohnte Perspektiven in Frage stellen und neue Horizonte entdecken. 

Dennoch sind Stereotypen und Vorurteile ein bleibendes Problem. Wir erleben, dass die Unterstützung für die Ökumenische Bewegung in Deutschland schwindet und angesichts knapper werdender Finanzmittel der Rückzug auf den eigenen Kirchturm, die eigenen Belange zunimmt. Und so ist auch die Zukunft der Missionsakademie ungewiss. Unabhängig davon soll die Investition in das Stipendienprogramm aber weitergehen, denn sie stärkt das ökumenische Netzwerk und trägt zur Verständigung bei. 

Die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) 2022 in Karlsruhe erinnert uns daran, dass die Liebe Christi der ganzen Welt und nicht nur der Kirche gilt. Es geht nicht um die Selbstbehauptung der Kirche, sondern um die gute Nachricht für alle, um Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Dabei sind die allgegenwärtigen Rassismen, Nationalismen und Egoismen eine besondere Herausforderung. Denn allzu oft wird Religion instrumentalisiert, um die Gräben zwischen Menschen und Nationen zu vertiefen.

Gegen Fundamentalismus und Ausgrenzung gilt es daher, den Dialog und das gemeinsame Engagement für einen gerechten Frieden zu setzen, so wie es hier in der Missionsakademie seit vielen Jahren im Zusammenleben von Menschen ganz unterschiedlicher Kulturen geschieht. Daran möchten wir Sie bei einem Besuch teilhaben lassen.